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Am Samstag habe wir symbolisch die Besetzung des baden-württemberigischen Landtags visualisiert. Im aktuellen Landtag sind nur ein Viertel der Abgeordneten Frauen und nicht einmal 10% unter 40 Jahren.

„Unsere Parlamente sollten die Diversität der Gesellschaft repräsentieren“, so Lena Fischer, Ersatzkandidatin im Wahlkreis Freiburg-West. „Das Landtagswahlrecht wird dem nicht gerecht: Frauen, junge und migrantische Menschen sowie Nicht-Akademiker*innen werden strukturell benachteiligt. Wir setzen uns deshalb für eine Reform des Landtagswahlrechts ein.“ In allen anderen Bundesländern gibt es bereits ein Listenwahlrecht. Parteien haben dabei die Möglichkeit, ihre Listen quotiert – also mit mindestens 50% Frauen – zu besetzen und auch andere strukturell benachteiligte Gruppen haben bessere Chancen, einen guten Listenplatz zu bekommen und damit ins Parlament einzuziehen.

Auch im Bundestag sind nicht einmal ein Drittel der Abgeordneten Frauen. Seit der letzten Bundestagswahl ist der Anteil sogar noch einmal gesunken. „Einen so starken Rückgang hat es in der Geschichte des Bundestags noch nie gegeben. Das darf nicht zum Trend werden!“, so Chantal Kopf, grüne Bundestagskandidatin für Freiburg. „Die Hürden, sich in der Politik zu engagieren sind für Frauen höher. Das hat mehrere Gründe und es ist an der Zeit, dass wir diese Barrieren nun endlich abbauen!“, so Kopf weiter.

„Noch immer sind auch nicht-binäre, inter und trans Personen zu wenig in den Parlamenten repräsentiert.“, so Lara Quaas, die Genderpolitische Sprecherin der Grünen Jugend Freiburg. „Die strukturellen Hürden und das Stigma macht auch hier nicht vor den Parlamenten halt. Politik und Gesellschaft gehören zusammen und nehmen wechselseitig Einfluss aufeinander. Wir müssen also dafür sorgen, dass queere Menschen angemessen in den Parlamenten repräsentiert werden, um sie auch in der Gesellschaft sichtbar zu machen.“

Fast die Hälfte der queeren Menschen in Deutschland verbirgt ihre sexuelle und/oder geschlechtliche Identität. Das zeigt eine Studie der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA) aus dem vergangenen Jahr.