Wir sind immer noch überwältigt von allem, was am 8. März passiert ist. Der feministische Kampftag war ein langer, aber total ermutigender und erfolgreicher Tag für uns. Bevor wir uns am Sonntag, dem 13. März, für unseren feministischen Stadtrundgang treffen um die Woche abzuschließen, wollen wir hier einen Rückblick auf den 8. März geben. 


Grüner Stand auf dem Rathausplatz       

Der Auftakt des 8. März war für uns der Grüne Stand auf dem Rathausplatz. Gemeinsam mit zahlreichen anderen Gruppen und Verbänden, die sich für Feminismus und Frauen einsetzen, hatten wir einen Infostand vor dem Rathaus und sind ins Gespräch gekommen. Das Ganze wurde koordiniert von der Stelle zur Gleichberechtigung der Frau der Stadt Freiburg und wurde von einer Kundgebung um 13 Uhr begleitet. 


Solidarität mit den Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst

Mehr braucht Mehr! Das ist das Motto der Kampagne von ver. di für bessere Arbeitsbedingungen im Sozial- und Erziehungsdienst und für eine Aufwertung von Sorgearbeit – mehr Respekt, mehr Fachkräfte, mehr Bezahlung. Nachdem die ersten Tarifverhandlungen von ver.di mit dem kommunalen Arbeitgeberverband gescheitert sind, hat die Gewerkschaft am 8. März zu einem Warnstreik aufgerufen. Neben einer Streikdemo fanden auf dem Platz der alten Synagoge ab 5 vor 12 Uhr Kundgebungen und weitere Aktionen statt, unterstützt von einem breiten Bündnis aus Freiburger Einzelpersonen, Beschäftigten, Initiativen und Organisationen. Sorgearbeit, ob bezahlt oder unbezahlt, wird immer noch mehrheitlich von Frauen erledigt. Darüber wollen auch wir uns austauschen und haben deshalb am 24. März eine Person von ver.di in unserem Aktiventreffen zu Gast, um mehr über die ver.di-Kampagne und die Situation von Beschäftigen im Sozial- und Erziehungsbereich zu erfahren. 


Whose streets? Our streets!

Um 16 Uhr hat die große Demonstration zum feministischen Kampftag auf dem Platz der alten Synagoge gestartet. Gerüchten zufolge mit 4.500 Menschen! Die Redebeiträge wurden in verschiedenen Sprachen gehalten, um zu unterstreichen, dass der feministische Kampf ein internationaler Kampf ist und Frauen und Queers auf der ganzen Welt für die Befreiung vom Patriarchat auf die Straße gehen. Dabei haben wir auch unsere Solidarität mit den Menschen in der Ukraine gezeigt. Bis 19 Uhr haben wir uns die Straßen genommen und gemeinsam gezeigt, dass wir Veränderung wollen. Organisiert war die Demo von einem Bündnis aus feministischen und politischen Gruppen und Einzelpersonen. 


Wie wir wollen – Grünes Kino zum Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen

Direkt von der Demo ging es dann ins Friedrichsbau-Kino für unsere „Feminist Film Night“. Wir haben gemeinsam den Film „Wie wir wollen“ angeschaut, in dem 50 Personen porträtiert werden, die eine Schwangerschaft abgebrochen haben. Welche Hürden begegnen Personen, die abtreiben wollen? Wie sieht der Zugang zu Abbrüchen in Freiburg, Baden-Württemberg und Deutschland aus? Und was muss sich politisch ändern, damit die Versorgungslage endlich besser wird? Über diese und weitere Fragen haben im Anschluss an den Film Erika Zippel von Pro Familia, der Gynäkologe Dr. Pässler und Anna Peters, die frauenpolitische Sprecherin im Landesvorstand von Bündnis 90/Die Grünen Baden-Württemberg, auf dem Podium diskutiert. Der Kinosaal war ausverkauft und wir haben an dem Abend 160,00 Euro Spenden gesammelt, die wir an Pro Familia Freiburg und Doctors for Choice Deutschland weitergeben – vielen Dank dafür! Im Vorfeld des 8. März haben wir außerdem an drei Plakatwänden in der Stadt Informationen über Schwangerschaftsabbrüche aufgehangen. Denn Ärzt*innen dürfen laut §219a noch nicht über Abbrüche informieren, wir aber schon.



Einladung zum feministischen Stadtrundgang

Damit ist die Woche um den feministischen Kampftag aber noch nicht zu Ende. Am Sonntag, den 13. März, treffen wir uns um 17 Uhr auf dem Rathausplatz für einen feministischen Stadtrundgang. Letzten Sommer haben wir unseren Audioguide „FREIburg feministisch“ mit verschiedenen Stationen zu feministischen Themen aufgenommen, wir wollen nun einige Stationen gemeinsam anhören und ins Gespräch kommen. Eine Anmeldung ist nicht notwendig, Interessierte sind herzlich willkommen!