Es sollte längst bekannt sein, dass Moorlandschaften keinesfalls nur Spielorte von schaurigen Geschichten sind. Diese Feuchtgebiete stellen einen sehr schützenswerten und einzigartigen Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten sowie einen wichtigen Bestandteil von unserem atmosphärischen Gleichgewicht dar.

Charakteristisch für das komplexe Ökosystem der Moore ist die Prägung durch Wasser, Pflanzen und Torf.

In Mooren wachsen Pflanzen auf, die nach dem Absterben nicht vollständig abgebaut werden, weil der Boden mit Wasser gesättigt ist. Dadurch steht nicht genügend Sauerstoff für diese mikrobiellen Abbauprozesse zur Verfügung und eine Torfschicht kann anwachsen.

In Deutschland sind ca. 90% aller Moorflächen entwässert und werden zum Großteil land- oder sogar forstwirtschaftlich genutzt. Durch die Ackernutzung geben Moorböden allerdings viele Treibhausgase an die Atmosphäre ab. Trockengelegte Moorflächen emittieren generell immense Mengen schädlicher Treibhausgase: der gespeicherte Kohlenstoff sowie vor allem das 28-mal klimaschädlichere Methan wird dadurch an die Atmosphäre abgegeben. Die Wiedervernässung von Torfböden stellt daher eine wichtige Klimaschutzmaßnahme dar, mit der viele Treibhausgasemissionen verhindert werden können.

Diese Renaturierung der Moorflächen ist jedoch ein sehr aufwändiger Prozess und muss großflächig umgesetzt werden, um auch Wirksamkeit zu zeigen.  Hierbei ist zu beachten, dass die Wasserbilanzen der Moore bei hohen Temperaturen nicht ins Defizit gelangen, da Moore erst bei Wassersättigung des Bodens als effektive CO2-Speicher dienen können. Des weiteren dienen intakte Torfböden bei Starkregenereignissen als Puffer und können Überschwemmungen verhindern.

Auf dem Foto zu sehen: das Hinterzartener Moor bei uns gleich um die Ecke, das mit einem kleinen Rundweg tolle Einblicke in die Tier- und Pflanzenwelt des Hochmoores liefert.

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