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Zu Care-Arbeit zählen Haus- und Gartenarbeit sowie Kinderbetreuung und die Pflege von Angehörigen. Diese Arbeiten werden in der Regel nicht bezahlt, sondern als normal angesehen –  als etwas, das selbstverständlich für die Familie gemacht wird. Und Frauen verrichten wesentlich mehr Care-Arbeit als Männer, nämlich im Schnitt ganze 52,4%. Laut dem Statistischen Bundesamt wenden Männer im Schnitt am Tag 2 Stunden und 46 Minuten für Care-Arbeit auf, Frauen im Schnitt 4 Stunden und 13 Minuten (87 Minuten Unterschied pro Tag). Dieser Unterschied wird als Gender Care Gap bezeichnet. Bei 34-jährigen ist der Gender Care Gap am größten: Er beträgt ganze 110,6 %. Bei Paarhaushalten mit einer Mutter, einem Vater und einem Kind oder mehreren Kindern beträgt er 83,3 %. Dies ist ein Problem, denn die mangelnde Wertschätzung dieser Arbeit führt in vielen Fällen zu Altersarmut von Frauen. Dass Frauen mehr Sorgearbeit verrichten als Männer führt dazu, dass sie eher in Teilzeit-Jobs arbeiten als Männer; was sich dann wieder in ihrem Gehalt und ihrer Rente niederschlägt. Und das, obwohl sie vielleicht genauso viel gearbeitet hat wie der Mann: Denn wenn von „Arbeit“ gesprochen wird, ist fast immer bezahlte Erwerbsarbeit gemeint. Wer ein Essen kocht und es verkauft, arbeitet – und wer ein Essen kocht und es der eigenen Familie serviert, arbeitet etwa nicht?
Am 1. März ist Equal Care Day: https://equalcareday.de/ 

zur Gender Care Gap auf der Seite des Bundesfamilienministeriums: https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/gleichstellung/gender-care-gap/indikator-fuer-die-gleichstellung/gender-care-gap-ein-indikator-fuer-die-gleichstellung-137294