Freiburg, 09.10.2020

Jugendorganisationen sehen nach Rundgang mit Vollzugsdienst keinen Bedarf für Schlagstöcke

Am Mittwoch den 07. Oktober 2020 haben Vertreter*innen der Grünen Jugend Freiburg, Jusos Freiburg und Junges Freiburg Mitarbeiter*innen des kommunalen Vollzugsdienstes (VD)auf einer ihrer Abendschichten begleitet. Dazu kamen ca. 30 interessierte junge Menschen, die sich einen eigenen Eindruck vom Alltag des Vollzugsdienstes verschaffen wollten. Die gemachten Erfahrungen waren aber nicht geeignet, die Beobachter*innen von der Notwendigkeit eines Schlagstockes zu Überzeugen. Die Jugendorganisationen nehmen die Ängste und Sorgen der Mitarbeiter*innen des VD wahr. Die Mitarbeiter*innen des VD sollten nicht in bedrohliche Situationen gebracht werden, indem ihnen zunehmend Aufgaben zugewiesen werden, die der Landespolizei obliegen. Dennoch sehen die Jugendorganisationen in dem Schlagstock noch immer eine Waffe, die nicht verhältnismäßig ist und außerdem den kommunikativen und deeskalativen “Freiburger Weg” gefährdet.

“Die Stimmung beim Rundgang mit dem Vollzugsdienst war sehr freundlich und offen. Wir haben uns gefreut, diese wertvollen Eindrücke vom tatsächlichen Berufsalltag der Mitarbeiter*innen und den Inszenierungskünsten Martin Horns zu bekommen. Wir danken Mitarbeiter*innen für ihre Aufgeschlossenheit”, meint Anna Nell von Junges Freiburg.

“Die Mitarbeitenden des Vollzugsdienstes sind sehr um Kommunikation und Deeskalation bemüht. Wir befürchten daher weiterhin, dass das Tragen des Schlagstocks diese Wirkung gefährdet. Ein Schlagstock sollte für die Arbeit des VD nicht nötig sein.”, stellt Juso-Mitglied Dorothea Schiewer fest.

Die bereits getätigte Anschaffung der Schlagstöcke und das von Oberbürgermeister Horn kürzlich verkündete Datum der endgültigen Einführung Anfang November sorgt bei den Vertreter*innen der Jugendorganisationen für erhebliche Irritation. Dies lasse den von Martin Horn angebotenen Dialog in einem zweifelhaften Licht erscheinen, zumal die Jugendorganisationen von ihm erwarten, dass ein Gesprächstermin noch vor Einführung der Schlagstöcke stattfindet.

“Nach dem Rundgang mit dem Vollzugsdienst besteht bei uns nach wie vor dringender Gesprächsbedarf. Wir erwarten von dem anstehenden Gespräch mit Martin Horn, dass der Oberbürgermeister unseren sachlichen Argumenten und den Sorgen der jungen Freiburger*innen offen entgegentritt. Das Gespräch muss noch vor der Einführung des EKA stattfinden”, so Carola Theißen von der Grünen Jugend.

Bei inhaltlichen oder terminlichen Rückfragen stehen folgende Vertreterinnen der

Jugendorganisationen gerne zur Verfügung:

Clara Wellhäußer, Grüne Jugend Freiburg, clara@wehol.de

Dorothea Schiewer, Jusos Freiburg, dorothea.schiewer@outlook.de

Anna Nell, Junges Freiburg, anna@jungesfreiburg.de