Sicher ist nur das Risiko
Eindrücke zum Castortransport in Gorleben

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700 Kilometer. So weit liegt das Zwischenlager für Atommüll in Gorleben von Freiburg entfernt. Und doch ist die Wut und Enttäuschung über die derzeitige Energiepolitik der schwarz-gelben Bundesregierung bei Millionen von Bürgern groß und so scheuen sie auch keine Mühen um dies zum Ausdruck zu bringen. Selbst aus dem tiefsten Süden nahmen viele Freiburger den weiten Weg nach Gorleben auf sich. Mit dabei natürlich auch die Grüne Jugend Freiburg. Bis zu 50.000 Demonstranten protestierten am Samstag, den 6. November, vor der Verladestation in Dannenberg gegen den Castor und gegen die Atomlobbypolitik von Kanzlerin Merkel und Co, so viele wie noch nie.

Pünktlich um Mitternacht startete ein Bus vom Konzerthaus auf ins Wendland. Mit an Bord waren Menschen von ganz Jung bis Alt. Ein eindrucksvolles Phänomen, welches noch eindrücklicher auf der Großdemo in Dannenberg zum Ausdruck kam. Von Familien mit Kind(ern) über viele Jugendliche und StudentInnen, BürgerInnen aller Schichten bis hin zu den Alt-68erInnen – alle waren dabei und zeigten deutlich, dass es so nicht weitergehen kann. Relativ früh kam der Freiburger Bus in Dannenberg an und es ging über Äcker so weit das Auge sehen kann zum Demoplatz. Was aber überall zu sehen war, waren große gelbe Kreuze, das Symbol gegen den Castortransport. Eine Region im Ausnahmezustand. Vor Beginn der Demo war die Wiese auf der im Laufe des Tages Zehntausende demonstrieren sollten noch ziemlich leer. Doch das änderte sich schlagartig. Jede Minute kamen aus allen Ecken mehr und mehr Leute mit Fahnen, Bannern und Luftballons mit der großen Atomsonne. Auch viel Grün war zu sehen, neben vielen grünen Anti-Atom Gegnern auch der Bundesvorstand mit Claudia Roth und Cem Özdemir, wie auch weitere Bundestagsabgeordnete. Selbst während den Redebeiträgen der verschiedenen Initiativen strömten weiterhin Tausende auf die Wiese hinzu. Das ganze Wendland war besetzt von friedlichen Demonstranten einerseits, und Hundertschaften der Polizei, die sich jedoch netterweise selbst einkreisten und sich der Situation entsprechend vorbildlich verhalten haben.
Eins wurde auf dieser Demo deutlich und zwar, dass man einen solchen politischen Kurs, wie derzeit von der Bundesregierung geführt, nicht fahren kann und die Bevölkerung sich das unter keinen Umständen gefallen lässt.

Auch im Nachhinein stellt man fest: Die diesjährige Aktion war ein voller Erfolg. Der Castor hatte, wie bei der Deutschen Bahn ja auch sonst üblich, Verspätung: Aber über 20 Stunden! Der Großteil der Demonstranten zeigte, dass man auch friedlich für einen Kurswechsel in der Energiepolitik Zeichen setzen kann. Klar für uns Grüne ist, dass der Kurswechsel nur eine Frage der Zeit ist und dass sich die Regierung mit der jetzigen Politik sämtliches Vertrauen und Ansehen in der Bevölkerung verspielt. Es scheint nur noch ein Mittel zu geben um alle Proteste zu ignorieren und über das Volk hinweg zu regieren, nämlich die Diffamierung sämtlicher Demonstranten und Politiker die für eine wahre Energiewende einstehen. Doch Kommentare und Beschimpfungen von verschiedenen Ministern und Politikern der schwarz-gelben Regierung kann man momentan nur noch belächeln. Da hält es sich gut mit folgendem Zitat: „Mit Abschalten ist nicht euer Gehirn gemeint.“