Warum ist der Schlagstock für den Vollzugsdienst ein Problem?

Martin Horn will den Vollzugsdienst (VD) mit Schlagstöcken ausstatten. Nur zur Selbstverteidigung, wie er betont. Diese Aufrüstung untergräbt den kommunikativen Ansatz des VDs. Der Schlagstock ist eine gefährliche Waffe, die schwere Verletzungen herbeiführen kann. Ein Gespräch mit diesen „Vermittler*innen“ mit Schlagstock wird dadurch von vornherein belastet. Eine respektvolle Kommunikation auf Augenhöhe wird erschwert. Die kurze Ausbildung und geringe Erfahrung der Mitarbeiter*innen bringt zudem die Gefahr mit sich, dass diese sich in unklaren Situationen schnell bedroht fühlen und damit überhastet zur Waffe greifen. Auch droht die Bewaffnung das Auftreten der Mitarbeiter*innen negativ zu beeinflussen. Der Schlagstock gibt den Mitarbeiter*innen ein falsches Sicherheitsgefühl. Dies kann dazu führen, dass diese sich unnötig in Gefahr begeben oder noch autoritärer als bisher auftreten.


Viele Menschen in Freiburg zeigen sich darüber besorgt. Bei ihnen erzeugt die Aufrüstung des VD ein ungutes Gefühl – das Gegenteil des Sicherheitsempfinden, das dieser eigentlich erzeugen soll. Den von Seiten der Stadtverwaltung geforderten Respekt für den VD sollte dieser nicht durch eine schwerere Bewaffnung erwerben, sondern durch souveränes und faires Auftreten auf Augenhöhe – auch in schwierigen Situationen. Respekt und Angst sind nicht das gleiche!