Am 25. Februar 2022 ist die Gewerkschaft ver.di in Tarifverhandlungen für bessere Arbeitsbedingungen im Sozial- und Erziehungsdienst gestartet. Davon sind Tarifbeschäftigte des öffentlichen Dienstes der Kommunen betroffen, die in Kitas, der Behindertenhilfe und sozialer Arbeit beschäftigt sind. Bis jetzt konnte kein Kompromiss mit der Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände gefunden werden.
Auch in Freiburg fordern die Beschäftigten bessere Arbeitsbedingungen, höhere Löhne und mehr Fachkräfte. Vom Ausgang der Verhandlungen werden auch zahlreiche Beschäftigte bei freien Trägern, wozu auch kirchliche Träger zählen, betroffen sein. Denn die Ergebnisse der Tarifrunden im öffentlichen Dienst werden von vielen freien Trägern übernommen. In Freiburg ist die Situation für die Beschäftigten besonders prekär, weil die letzten Tariferhöhungen mit dem Doppelhaushalt 2021/22 nicht von der Stadt an die Beschäftigten weitergegeben wurden.
Die Arbeit im Sozial- und Erziehungsbereich wird nicht erst seit der Pandemie zu gering entlohnt, obwohl sie unverzichtbar für die Gesellschaft ist. Da vor allem FINTA*-Personen (Frauen, Inter-, nichtbinäre-, Trans- und Agender-Personen) in den betroffenen Berufsgruppen arbeiten, die zudem durchschnittlich mehr unbezahlte Sorgearbeit verrichten, handelt es sich um konkret feministische Forderungen der Beschäftigten.
„Die Betreuung von Kindern und behinderten Menschen, sowie der gesamte Bereich der Sozial- und Erziehungsarbeit muss von unserer Gesellschaft anerkannt und unter verbesserten Arbeitsbedingungen angemessen entlohnt werden“, findet unsere FINTA*- und genderpolitische Sprecherin Katha. Wir sind solidarisch mit den Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst in Freiburg und bundesweit! Wir fordern mit den Streikenden eine Aufwertung ihrer wichtigen Arbeit, die sich sowohl in einer höheren Bezahlung als auch verbesserten Arbeitsbedingungen widerspiegelt. Die Tariferhöhungen sollen im Doppelhaushalt 2023/2024 von der Stadt an die Beschäftigten weitergegeben werden.