Am 24. Juni 2022 hat der Supreme Court das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche in den USA gestrichen. Am selben Tag hat der Deutsche Bundestag das sogenannte Werbeverbot für Schwangerschaftsabbrüche aufgehoben. Ärzt*innen dürfen somit auf ihrer Website darüber informieren, ob und welche Art von Abbrüchen sie durchführen. Doch in Deutschland sind Schwangerschaftsabbrüche weiterhin nur unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt und stehen im Strafgesetzbuch (§ 218), was von der UN-Frauenrechtskommission schon vor Jahren kritisiert wurde.
️Grüne und SPD wollen den § 218 aus dem Strafgesetzbuch streichen – aber nicht die Koalitionspartnerin FDP. Die Streichung dieses Paragrafen ist Voraussetzung dafür, dass sich die Versorgungslage für Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland endlich verbessert, denn es gibt immer weniger Möglichkeiten eine ungewollte Schwangerschaft zu beenden und Abbrüche sind oft noch mit Stigmatisierung verbunden.
Um Druck auszuüben, dass § 218 endlich gestrichen wird, brauchen wir die Solidarität von Menschen, die selbst nicht schwanger werden können. Denn auch und nicht nur cis-Männer, die in Beziehungen mit cis-Frauen sind, profitieren davon, wenn ihre Partnerin die Möglichkeit hat, eine Schwangerschaft abzubrechen und somit selbstbestimmt über ihre Sexualität und Familienplanung zu entscheiden. Die Weltgesundheitsorganisation zählt den sicheren Zugang zu Abbrüchen sogar zur essentiellen Gesundheitsversorgung und als Voraussetzung für die Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern. Der Kampf für sexuelle Selbstbestimmung geht uns deshalb alle unabhängig von unser geschlechtlichen Identität an!