Der Begriff Biodiversität fasst drei verschiedene Bereiche zusammen – die Vielfalt an Arten, innerhalb von Arten und von Ökosystemen.

Diese drei Bereiche hängen eng miteinander zusammen und sind über einen langen Evolutionszeitraum durch die Anpassung an verschiedenste Umweltveränderungen entstanden. Wenn ein Bereich Schaden nimmt, beispielsweise eine Art im Ökosystem ausstirbt, so hat dies auch Einfluss auf andere Arten. Der Mensch verringert in großem Stil den Artenreichtum, indem er auf Monokulturen im Bereich Wald- und Landwirtschaft setzt, Insektizide oder Pestizide verwendet und Wälder zerstört. Durch den Verlust von genetischer Vielfalt innerhalb der Art kann sich diese schlechter anpassen und leidet stärker an Umweltschwankungen. 

Je mehr Wald wir vernichten, Gewässer verschmutzen, Flüsse verbauen, Landschaften versiegeln oder bedrohte Arten bejagen, desto mehr Artenvielfalt und Ökosysteme gehen verloren, da sie sich nicht mehr selbst regulieren können.

Es wäre fatal zu denken, dass wir Menschen nicht auch von dem bereits stattfindenden Massenausstreben betroffen sind. Ein aktuelles Beispiel ist die Corona-Pandemie, deren Erreger auf uns überspringen konnte, weil wir immer mehr in unberührte Ökosysteme vordringen. Wissenschaftler*innen warnen davor, dass diese Pandemie nicht die letzte sein wird, wenn keine drastischen Maßnahmen zum Schutz der natürlichen Ökosysteme getroffen werden, denn durch den weiteren rasanten Biodiversitätsverlust könnten Pandemien immer häufiger werden.

Dieses Jahr findet im chinesischen Kuming die UN-Biodiversitätskonferenz statt, bei der Staats- und Regierungschefs unbedingt zukunftsfähige, dauerhaft tragfähige Handlungspläne beschließen müssen, die ein ökologisches Gleichgewicht garantieren. Passiert dies nicht, werden uns neben dem Klimawandel ein fortschreitendes Artensterben und häufigere Pandemien zu schaffen machen. 

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